Einen wahren Turn-Krimi lieferten sich die Verbandsligateams des TSV Geislingen und der TG Schömberg beim Derby in der Geislinger Schloßparkhalle. Erst am letzten Gerät fiel die Entscheidung.
„Das war wirklich Werbung für den Turnsport“, sind sich der Geislinger Abteilungsleiter Michael Brobeil und der Schömberger Männerturnwart Heiko Neher einig, „beide Mannschaften haben einen richtigen Sahnetag erwischt und sich einen tollen Wettkampf geliefert.“
Fürwahr, zeigten doch die beiden Lokalrivalen durchweg starke Leistungen und boten den rund 200 Zuschauern sauber geturnte Übungen.
Erwartungsgemäß entschieden die Gastgeber aus Geislingen das erste Gerät, den Boden, mit 9:4 für sich. „Am Boden sind wir seit zwei Jahren etwas schwach auf der Brust“, weiß Neher. Auch am Pauschenpferd holte sich der TSV mit 12:4 den Gerätesieg. „Beide Mannschaften haben fehlerfrei geturnt. Die etwas höheren Ausgangswerte bei uns haben den Ausschlag gegeben“, sagt Brobeil.
Doch die TG blies an ihrem Paradegerät, den Ringen, zur Aufholjagd und machte einem 15:0-Sieg aus einem 8:21-Rückstand eine 23:21-Führung. „Das war uns klar, dass Schömberg an den Ringen richtig bärenstark ist“, sagt Brobeil, der sah, wie sich die beiden Teams auch am Sprung enge Duelle um die Scorepunkte lieferten. Am Ende hatte Geislingen mit 7:4 die Nase vorn und ging vor dem Barren wieder mit 28:27 in Front. Und der Turn-Krimi setzte sich auch am Barren fort, der mit 8:7 an die Stauseestädter ging.
So hieß es vor dem Reck 35:35 – mehr Spannung geht nicht! Am Königsgerät lieferten sich Christoph Stiller und Michael Ast ein ausgeglichenes Duell, so dass kein Team zu Punkten kam. Ausgerechnet Routinier Andreas Brobeil musste im Duell mit Michael Eckstein einmal vom Gerät, und so gingen zwei Scorepunkte an die TG. Leandro Eckstein holte vier Zähler gegen Stefan Eha und sorgte so für die Vorentscheidung zugunsten der Gäste, die nun mit sechs Punkten vorne lagen. Lukas Heicks holte gegen Kevin Weckenmann zwar drei Punkte, dies reichte aber nur, um zum 38:41 zu verkürzen.
„Das war ein richtungsweisender Sieg und der erste Baustein zum Klassenerhalt“, freute sich Neher. „Jetzt müssen wir den Fokus auf die letzten drei Wettkämpfe richten und mindestens einen davon gewinnen“, weiß Brobeil.
Bericht: Thomas Hauschel, Schwarzwälder Bote, 06.03.2018